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Courage zeigen - Internationale Wochen gegen Rassismus

Rassismus beschäftigt unsere Gesellschaft in den letzten Jahren immer mehr. Auch die SRH Stephen-Hawking-Schule hat sich in den Internationalen Wochen klar gegen den Rassismus gestellt.

Kalendereintrag

Die Schüler der SMV haben sich die Bekämpfung des Rassismus auf die eigene Fahne geschrieben und gleich drei Vortragende eingeladen. „Wir haben das Thema ausgeweitet und uns mit der Diskriminierung, dem Antisemitismus und Frauenungleichbehandlung, allgemein beschäftigt“, erklärt Gymnasiast Salem Rogaa. Das Highlight der Woche gegen Rassismus war der eindrucksvolle Vortrag von Manuel Bauer.

Der ehemalige Nationalsozialist berichtete von seiner Zeit als Nazi und warnte vor den neuen Methoden der rechten Szene. „Es gibt immer einen Grund, warum jemand in die rechte Szene abrutscht. Auch wenn euch die Argumente überzeugend vorkommen, glaubt nicht alles, was man euch sagt. Nutzt euren Verstand und recherchiert selbst nach, ob die Theorien wirklich der Wahrheit entsprechen!“, warnte er sein gebannt lauschendes Publikum gleich zu Beginn.

Über 400 Schüler hatten sich in der Aula versammelt, um sich seine bewegende Lebensgeschichte anzuhören. Aufgewachsen in der ehemaligen DDR, bekam er als Teenager die volle Wucht der wirtschaftlichen Rezession in den neuen Bundesländern zu spüren. Frust baute sich in dem jungen Mann auf, so dass er sich den Idealen der Rechtsextremisten verschrieb. Erst nach langem Gefängnisaufenthalt und betreut durch die Organisation EXIT wurde Manuel Bauer zu dem Menschen, der er heute ist. Mit seiner Firma „Manuel Bauer Consulting“ betreut er selbst Aussteiger aus der rechten Szene und ist als Berater für die Polizei und die Bundeswehr tätig. Mit seiner unverblümten, direkten Art schlägt er die Schüler in seinen Bann. Er warnt vor den neuen Methoden der Nazis, die heute online aktiv sind und sich erst sehr spät zu erkennen geben. „Ich denke nicht mehr, was ich damals gedacht habe“, sagt er, „Aber ich komme zu euch, um davon zu erzählen, denn man muss verstehen, wogegen man kämpft.“

Unseren Schüler ist das spätestens nach seinem Vortrag auch deutlich geworden. Sie sammeln Unterschriften um sich für das Zertifikat „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ zu bewerben. „Wir brauchen 600 Unterschriften von Schülern, Lehrern und Mitarbeitern, um das Zertifikat zu bekommen. Wir senden damit Botschaft an alle, dass alle Schüler hier sicher vor Rassismus sind“, so Salem Rogaa.